Mikuni HS-40
Tuning Anleitung, Explosionszeichung & Teileliste

Danke an Christian für die Übersetzung und das Material!


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Bild 1: Vergaserkomponenten und ihre Wirkungsbereiche

Beschreibung der Optimierungssysteme

Leerlaufsystem(Pilotsystem)
Das Leerlaufsystem versorgt den Motor mit Treibstoff bei Leerlaufdrehzahl und beeinflusst den Treibstofffluß bis zu ¼ der Gasschieberstellung. Es gibt drei veränderbare Komponenten im Leerlaufsystem:
1) LEERLAUFDÜSE - kontrolliert den maximalen Treibstofffluß im Leerlauf.
2) LEERLAUF-LUFTDÜSE - kontrolliert das Maximalmaß an Treibstoff, der durch die Leerlaufdüse fließt, durch Erhöhen (kleinere Luftdüse) oder senken (größere Luftdüse) des Vakuums der Leerlaufdüse.
3) LEERLAUFGEMISCHEINSTELLSCHRAUBE - kontrolliert, wie viel Treibstoff erlaubt wird, durch die Vergaserventuri einzutreten.

Die Leerlaufeinstell-Schraube wird verwendet, um das Leerlaufgemisch einzustellen. Zum Anreichern dreht man die Schraube heraus, zum Abmagern herein. Der Motor sollte einen runden, stabilen Leerlauf zwischen 1/4 und 3-1/2 Drehung der Schraube haben (ausgehend von komplett sanft reingedreht). Wenn der Motor mehr erfordert als drei Umdrehungen raus, kann es sein, das die Leerlaufdüse oder Leerlaufluftdüse zu klein sind. Wenn er weniger als 1/4 Drehung erfordert, kann es sein, das daß Gemisch zu fett ist.
Wird der Schieber geöffnet, wird die Rolle der Leerlaufeinstell-Schraube weniger wichtig, als die Größen der Leerlaufdüse oder Leerlaufluftdüse. Eine größere Leerlaufdüse reichert das Gemisch von der Schieberstellung "gerade auf" bis "1/4 auf" an. Eine kleinere Leerlaufdüse magert es ab. Eine Änderung an der Leerlaufluftdüse hat die entgegengesetzte Wirkung. Eine größere Leerlaufluftdüse magert die Mischung ab und eine kleinere reichert es an.
Die Leerlaufdüse und Leerlaufluftdüse haben leicht verschiedene Wirkungen auf die Stärke des Gemisches. Diese Wirkungen werden im Teil "allgemeinen Optimierungsverfahren" dieses Handbuchs beschrieben.
Der Leerlauf kann durch Änderungen an der Leerlaufdüse oder Leerlaufluftdüse eingestellt werden. Eine um eine Nummer größere Leerlaufdüse hat den gleichen Effekt, wie eine um eine Nummer kleinere Leerlaufluftdüse. Es ist im Allgemeinen leichter, die Luftdüse zu ändern, da sie zugänglicher ist. Nach jeder Änderung an der Bedüsung ist es notwendig, die Leerlaufgemischeinstellschraube für den besten Leerlauf wieder einzustellen.

Hauptsystem
Das Hauptsystem bestimmt die Gemischregulierung ab der Schieberstellung "1/16" bis "Schieber voll auf".
Der Leerlauf liefert den Großteil des Treibstoffes nahe 1/16 Schieberstellung. Das Hauptsystem übernimmt die Gemischregulierung ab etwa ¼ Schieberstellung.
Es hat drei einstellbare Komponenten:
1) NADELDÜSE - kontrolliert Mischung von 1/16 zu etwa 1/4 Schieberstellung (variiert mit Nadelposition.)
2) DÜSENNADEL - kontrolliert Mischung von 1/4 bis 3/4 Schieberstellung.
3) HAUPTDÜSE - kontrolliert Mischung von 3/4 zur vollen Schieberöffnung
Die Düsennadel hat einen zylindrischen Durchmesser und einen konischen Teil. Durch den Durchmesser der Nadel und dem Innendurchmesser der Nadeldüse entsteht eine Öffnung, durch die aller Hauptsystemtreibstoff fließen muss. Bis zu etwa 1/4 Schieberöffnung ist der zylindrische Teil der Nadel innerhalb der Nadeldüse. Der Hauptsystemtreibstofffluß wird von der Größe der Nadeldüse kontrolliert. Sie sind mit verschiedenen Innendurchmessern erhältlich.
Eine größere Nadeldüse reichert die Mischung innerhalb ihres Bereiches an. Kerben am oberen Ende der Nadel ermöglichen, sie anzuheben oder sie zu senken. Die Nadel anzuheben oder zu senken, bestimmt die Einstellung, an der der konische Teil der Nadel aus der Nadeldüse heraus gehoben wird. Der Hauptsystemtreibstofffluß wird durch den konischen Nadelteil reguliert. Sein Wirkungsbereich beginnt ab dem Moment des Heraushebens aus der Nadeldüse bis in etwa 3/4 Schieberöffnung.
Die Düsennadel anzuheben oder zu senken bedeutet ein Anreichern oder Abmagern der Mischung, bis der Arbeitsbereich der Hauptdüse beginnt.
Ab etwa 3/4 Schieberstellung ist die Nadelspitze so hoch, das die Größe der Hauptdüse die Treibstoffzufuhr bestimmt. Bis zu diesem Punkt hat die Hauptdüse keinerlei Einfluss auf das Gemisch. Bei voller Schieberöffnung hat die Nadelspitze geringen oder überhaupt keinen Einfluß auf die Gemischregulierung.

Beschleunigerpumpe
Der Mikuni HS40 Vergaser ist mit einer Beschleunigerpumpe ausgestattet. Der Zweck der Pumpe ist, beim Öffnen des Schiebers, Treibstoff in die Venturi des HS40 zu bringen. Wird der Schieber geöffnet, besonders bei niedrigen U/min, bricht der Unterdruck zusammen und die Mischung wird magerer. Treibstoff von der Pumpe erzeugt die richtige Treibstoff-/Luftmischung, bis der Unterdruck wieder normal ist.
Die Beschleunigerpumpe kann so eingestellt werden, das Treibstoff über ein breites Spektrum der Schieberöffnung in den Vergaser eingespritzt wird.
Die Menge des Treibstoffes der injiziert wird, kann mit verschieden dimensionierten Pumpendüsen eingestellt werden. Das komplette Flußvolumen hängt von den Anfangs- und Endeinstellungen der Pumpe ab.